Die 38 zukünftigen Musikmentoren sind Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren aus ganz Baden-Württemberg, die eine Ausbildung zum Musikmentor an der BDB-Musikakademie in Staufen machen. Diese, in Kooperation mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg, durchgeführte Förderung bereitet auf Tätigkeiten in Schulen und Vereinen vor, sodass Lehrkräfte oder Vereinsverantwortliche nach Abschluss der Ausbildung unterstützt werden können. Sie beinhaltet die Grundlagen der Ensemblearbeit sowie die Planung und Aufführung eigener Projekte. „Tuishi pamoja“ ist der Name des erarbeiteten Musicals, das die Musikmentoren während ihrer 4-phasigen Ausbildung, in Zusammenarbeit mit der Paula-Fürst-Schule, eigenständig auf die Beine stellen.
Die Paula-Fürst-Schule ist eine besondere Schule mit Förderungsschwerpunkt auf geistige Entwicklung. Aber sie ist mehr als eine Schule. Die Kinder verstehen sie als einen Ort zum Lernen, sich wohl fühlen und sich entwickeln, um Freunde zu treffen, zum Reden und Lachen. Lernen ist viel mehr als Lesen, Schreiben und Rechnen: Das heißt, sich zu einem erfüllten Leben erforderliche Kompetenzen anzueignen, Persönlichkeit zu entwickeln und eine möglichst selbstbestimmte gesellschaftliche Teilhabe zu erlangen.
Die Kommunikation zwischen der Schule und den Musikmentoren verläuft auf Grund der Distanz mittels Videobotschaften und Musikaufnahmen. Fertige Requisiten werden für die Proben zu den Schülern geschickt. Übersetzt heißt „Tuishi pamoja“: Wir wollen zusammenleben. Das Musical erzählt eine Geschichte über eine besondere Freundschaft in der Savanne, die ermutigt, Vorurteile und Gewohnheiten zu überdenken. Ursprünglich eine CD-Fassung für Chor, Gesangssolisten und Sprechrollen, von den Autoren Sandra Engelhardt und Martin Schulte, bringen die Musikmentoren nun eine von ihnen selbst erweiterte Blasmusikfassung zur Uraufführung.
Sowohl für die Schüler als auch für die Musikmentoren ist es ein besonderes Erlebnis, da sie in dem Musical die Inklusion thematisieren und so gleichzeitig Teil einer gesellschaftlichen Inklusion sind. „Es liegt mir sehr am Herzen, den Kindern zu erklären(zeigen), dass wir nicht besser sind“, so sagt eine Musikmentorin. Das ist gelebte Inklusion! Für die Schüler der Paula-Fürst-Schule ist es besonders, da das Projekt Kompetenzen erfordert und verbessert, die die Kinder im selbstbestimmten Alltag benötigen. Neu für die Kinder ist es, das Zusammenspiel und Miteinander zu erleben und auf einer gemeinsamen Bühne zu stehen.
Freuen Sie sich auf ein außergewöhnliches Musical und werden Sie Teil dieses Inklusionsprojektes. Das Musical wird am Freitag, den 16. Juni um 11 und 17 Uhr, sowie am Samstag, den 17. Juni um 11 Uhr in der Aschingerhalle in Oberderdingen aufgeführt. Der Eintritt ist frei.